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Plan B - Interview mit Exco Resources

24.10.2008  |  Rohstoff-Spiegel
Was macht einen Explorer in Zeiten von Finanzkrisen und schwächelnden Rohstoffpreisen aus? Ein gutes Projekt? Ein erfahrenes und erfolgreiches Management? Viel Cash? Eine klare und flexible Strategie? Ein Major als Nachbar, dem das Erz für seine Mühle ausgeht? Die australische Explorationsgesellschaft Exco Resources vereint all diese Attribute auf sich. Wir sprachen mit Managing Director Michael Anderson über die Möglichkeiten, die sich seiner Firma aktuell bieten und über die Notwendigkeit einer oder besser gleich zwei klaren Strategien in unruhigen Zeiten.


Rohstoff-Spiegel: Welche Strategie verfolgt Exco Resources in Australien?

Exco Resources: Exco Resources arbeitet seit etwa 10 Jahren in Queensland/ Australien. Während dieser Zeit erarbeiteten wir uns eine ansehnliche, strategische und potentiell hochwertige Landposition. Seit Mai 2007 - zu der Zeit wurde Ivanhoe Mines ein großer Anteilseigner an Exco Resources - konnten wir unsere aggressive Strategie der Ressourcenentwicklung stark vorantreiben.

Dies brachte uns bis zu detaillierten Machbarkeitsstudien, deren Erstellung aktuell noch andauert. Wir konnten bereits eine Vor-Machbarkeitsstudie für unser Cloncurry Kupfer-Gold-Projekt fertigstellen, die sehr positiv verlief, da sie ganz einfach einen gewissen Berechtigungsnachweis des Projekts aufzeigte. Aktuell arbeiten wir an einer definitiven Machbarkeitsstudie, die im ersten Quartal 2009 abgeschlossen werden soll. Wir erwarten dabei einige signifikante Fortschritte hinsichtlich der Projektbewertung.

Darüber hinaus befinden wir uns seit geraumer Zeit in Verhandlungen mit der Finanzbranche, die uns bereits signalisiert hat, dass das Projekt finanzierbar sei. Das hat sowohl etwas mit dem Projekt an sich als auch mit Exco Resources´ Management Team zu tun, da viele Mitglieder des Managements bereits bei anderen Firmen bewiesen haben, dass sie etwas von dieser Arbeit verstehen, so zum Beispiel bei Sally Malay Mining oder Albidon Nickel. Unsere Strategie liegt also darin, weiterhin an der Machbarkeitsstudie für Cloncurry zu arbeiten und das Projekt innerhalb der nächsten beiden Jahre bis zum Produktionsstart zu bringen.

Neben diesem Szenario einer eigenen Produktion befinden wir uns in der Situation, dass unser Cloncurry Projekt nur 8 km von Xstratas Ernest Henry- Kupfer-Konzentrator entfernt liegt. Wir hoffen, mit Xstrata in naher Zukunft formale Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit durchführen zu können. Aus unserer Sicht steht es außer Frage, dass Xstrata unser Erz will und auch braucht, um die eigenen Anlagen weiterhin auslasten zu können. Die Unternehmensstrategie sieht also vor, beide Möglichkeiten der Produktion offen zu halten, bevor wir uns auf eine von beiden definitiv festlegen werden.


Rohstoff-Spiegel: Ihr fortgeschrittenstes Projekt ist also das Cloncurry Kupfer-Gold-Uran-Projekt in Queensland/ Australien. Welche Fortschritte konnten auf dem Cloncurry Projekt in den letzten 12 Monaten erzielt werden?

Exco Resources: Unsere Bohrarbeiten und alle weiteren Fortschritte haben unsere selbst gesteckten Ziele bei weitem übertroffen. Vor zweieinhalb Jahren besaßen wir eine Ressourcenbasis von etwa 24 Mio. Tonnen. Wir waren uns damals sicher, dass wir diese Zahl verdoppeln können und haben heute eine Basis von 49 Mio. Tonnen, wobei wir noch lange nicht mit unserer Arbeit fertig sind.

Darüber hinaus sind wir überaus überrascht und zufrieden mit den Ergebnissen aus unseren Studien, auf deren Grundlage wir bereits detaillierte Entscheidungen über den Standort unserer Verarbeitungsanlagen auf unserem Flaggschiff-Camp E1 innerhalb des Conclurry Projekts treffen konnten. Als wir mit unseren Arbeiten begannen, gingen wir von einer Produktionskapazität von 1 bis 2 Mio. Tonnen pro Jahr aus, aktuell planen wir mit 2,5 bis 3 Mio. Tonnen. Die letzten 10 bis 12 Monate machten dieses Produktionsszenario viel realer, wobei die Kernkennzahlen uns demonstrierten, dass dieses Projekt substanziell sehr gut dasteht.


Rohstoff-Spiegel: Welche weiteren Schritte planen Sie für Ihr Cloncurry Projekt?

Exco Resources: Anfang September konnten wir eine Menge an Nachrichten zu unseren extensiven Bohrungen auf E1 north und E1 south veröffentlichen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben es uns, sowohl die Optimierung als auch den Zeitplan eines Minenszenarios voranzutreiben. Außerdem konnten wir damit weitere Ziele für Bohrungen und – wie wir meinen – für weitere Vorkommen identifizieren. Aktuell diskutieren wir Optimierungsmöglichkeiten für den geplanten Abbau, die Zeitschiene, die Kosten und auch für metallurgische Dinge.

Ein sehr wichtiges Merkmal, das uns von anderen Firmen unterscheidet, ist das Potential der Bei-Produkte auf unserem Projekt. Das Projekt an sich ist ein Kupfer-Gold Projekt, allerdings konnten wir einige potentiell lukrative Bei-Produkte wie Kobalt, Magnetit und Uran identifizieren. Allein diese Beiprodukte besitzen das Potential, den Wert des Gesamtprojekts zu verdoppeln. Das bedeutet, dass wir für den Fall, dass der Kupferpreis weiter abfällt, unsere geplanten Kosten absichern können, indem wir diese Beiprodukte hinzurechnen. Diese zusätzlichen Erträge in Kombination mit der angesprochenen Kapazitätsausweitung werden uns auch für den genannten Fall eines niedrigen Kupferpreises eine positive Geschäftsprozessmodellierung möglich machen.


Rohstoff-Spiegel: Welches weitere Potential besitzt das Cloncurry-Projekt?

Exco Resources: Aus meiner Sicht besitzt die Ressourcenbasis des Cloncurry-Projekts keine spezifische Begrenzung nach oben. So konnten wir erst vor Kurzem einige neue Vererzungszonen auf E1 ausmachen. Genauso, wie wir unsere Ressourcenbasis innerhalb der letzten beiden Jahre verdoppeln konnten, haben wir uns auch für 2009 ein festes Ziel von weiteren 10 Mio. Tonnen Erz gesetzt. Das hängt natürlich alles vom Zeit- und Kostenaufwand ab. Eine weitere Ausweitung unserer Ressourcenbasis würde es uns erlauben, uns weiterhin auf die erwähnte erhöhte Produktionskapazität von 2,5 bis 3 Mio. Tonnen p.a. zu konzentrieren.

Momentan rechnen wir noch mit einer Minenlaufzeit von 8 bis 10 Jahren, je mehr wir jedoch finden, desto länger können wir auch fördern. Gerade diese Kennzahl besitzt sowohl eine gewisse Relevanz für eine eigene Produktion, als auch für eine mögliche Vereinbarung für einen Verkauf unseres Erzes an Xstrata. Je länger die Minenlaufzeit, desto besser die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Wir besitzen also noch genügend Aufwärtspotential hinsichtlich unserer Ressourcen und untersuchen dazu aktuell eine ganze Reihe von Arealen, die den Wert von Cloncurry weiter maximieren könnten.


Rohstoff-Spiegel: Das Cloncurry-Projekt liegt nur 8 Kilometer von Xstratas Ernest Henry-Projekt entfernt, einem Kupferprojekt, auf dem Xstrata einen großen Kupfer-Konzentrator betreibt. Xstrata wird nur noch bis Mitte 2010 auf Ernest Henry Kupfer fördern können. Welche Möglichkeiten bietet diese Aussicht für Exco Resources?

Exco Resources: Es ist im Grunde genommen eine ganz einfache Rechnung: Wenn wir eine eigene Produktion starten wollen, brauchen wir dafür etwa 200 bis 250 Mio. AUD. Für den Fall, dass wir den Ernest Henry Konzentrator nutzen können, benötigen wir lediglich 40 bis 50 Mio. AUD, für die Entwicklung der Mine und ein paar kleinere infrastrukturelle Sachen. Eine Vereinbarung mit Xstrata würde uns also eine Minimierung der benötigten Kapitalkosten ermöglichen. Ernest Henry besitzt eine Mühle mit einer Jahreskapazität von 10 Mio. Tonnen Erz, die Übertagemine wird Mitte 2010 geschlossen. Die Chance für uns ist, einen Teil des benötigten Erzes für Xstratas Konzentrator zu liefern und das Ganze auf einer sehr kosteneffektiven Basis. Xstratas Verarbeitungsanlage ist bereits vollständig abgeschrieben, weswegen wir die operativen Kosten auf lediglich 0,75 bis 0,80 AUD pro Pfund Kupfer schätzen.

Das bedeutet also, dass sich der Kapitalwert des Cloncurry-Projekts sowohl aus Sicht der Kapitalals auch der operativen Kosten multiplizieren könnte, wenn wir mit Xstrata zusammenarbeiten, anstatt das Projekt alleine auf die Beine zu stellen. Das Ganze bedingt natürlich erfolgreiche Verhandlungen mit Xstrata, womit wir aber guter Dinge sind, da wir praktisch alle technischen Hürden bereits gemeistert haben. Es gab bereits informelle Verhandlungen mit Xstrata und Xstrata selbst war auch bereits auf unserem Projekt und schaute sich sowohl die Ressourcenbasis als auch die metallurgischen Gegebenheiten an. Wir sind fest davon überzeugt, dass sie unser Erz haben wollen und auch dringend brauchen und rechnen in Kürze mit dem Beginn von offiziellen Verhandlungen. Unsere aktuellen Arbeiten an der erwähnten Machbarkeitsstudie bieten dabei eine solide Grundlage für derartige Verhandlungen.


Rohstoff-Spiegel: Exco Resources konnte erst vor kurzem eine Joint Venture Vereinbarung über 560km² südlich des Cloncurry Projekts mit Ivanhoe Mines abschließen. Was bewegte Sie zu diesem Schritt; was macht dieses Gebiet derart interessant für Exco Resources?

Exco Resources: Ivanhoe schaute sich die Region an und betrachtete auch die Firmen, die dort tätig waren. Aus unserem Verständnis heraus gefiel ihnen dabei besonders das Exco Paket. Sie wollten ganz einfach einen Weg für uns finden, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Zusätzlich zu ihrem direkten Investment in Exco Resources gingen wir mit Ivanhoe auch ein Joint-Venture ein, weil es einfach eine gute Option für die Entwicklung unserer südlich von Cloncurry gelegenen Lizenzen darstellte.

Die Lizenzen liegen zu weit von unserem Cloncurry-Projekt entfernt, um diese sinnvoll in Cloncurry einzubinden. Innerhalb dieses Joint Ventures muss Ivanhoe die anfallenden Kosten für die Exploration selbst tragen und das Projekt auch eigenständig managen, um einen gewissen Anteil daran zu erhalten. Diese Lizenzen hatten für uns nur eine untergeordnete Priorität, wobei wir nun zusammen mit Ivanhoe eine gute Chance haben, einen Nutzen aus diesem Gebiet zu erhalten.


Rohstoff-Spiegel: Welche weiteren Meilensteine dürfen Exco-Aktionäre in der nächsten Zeit erwarten?

Exco Resources: Auf jeden Fall zunächst die Fertigstellung der definitiven Machbarkeitsstudie und die Erbringung des Nachweises, dass das 2,5 bis 3 Mio. Tonnen Szenario wirtschaftlich viel attraktiver ist als die bisherigen Pläne. Außerdem werden wir zukünftig intensivere Gespräche mit Investoren aus der Finanzbranche führen. Es existieren dazu bereits einige exzellente Kontakte, die es nun gilt auszubauen und dann auch formelle Gespräche über Finanzierungsmöglichkeiten zu führen.

Das alles wird auf Grundlage des aufbereiteten Finanzierungskonzepts geschehen, welches wir in den nächsten Monaten - etwa um die Jahreswende - verfügbar haben werden. Wir werden darüber hinaus einen höheren Newsflow bezüglich der angekündigten Studie sehen sowie mehr bohren und auch unsere Ressourcen höherstufen. Und natürlich werden wir konkretere Gespräche mit Xstrata führen.


Rohstoff-Spiegel: Wie sieht es in Zeiten der Bankenkrise mit der Finanzierung von Exco Resources aus?

Exco Resources: Wir hatten Ende des zweiten Quartals 2008 etwa 15 Mio. AUD und aktuell etwa 11 Mio. AUD in Cash. Wir sind sehr dankbar, dieses Geld in der aktuellen Marktlage zu haben und ich denke gerade, das ist auch eine unserer Stärken. Dadurch, dass wir relativ gut mit finanziellen Mitteln ausgestattet sind, können wir uns umso besser auf unsere direkten Ziele konzentrieren. Momentan ist unser Finanzpolster also mehr als ausreichend für die nahe Zukunft, was es uns erlaubt, neuen Schwung aufzunehmen und mit unseren Bohrarbeiten fortzufahren und etwas aus diesem stürmischen Fahrwasser herauszukommen.

Ich denke, das ist ein großes Plus für uns, denn ich würde im Moment nur ungern eine Finanzierung durchführen wollen. Unsere Unternehmensstrategie ist intakt und wir besitzen eine Vielzahl an Aktionären, die hinter dieser Strategie stehen und die uns dazu ermutigen, diese Strategie auch so weiterzuverfolgen und uns auf unsere Ziele zu konzentrieren.


Rohstoff-Spiegel: Was macht Exco Resources aktuell zu einem besonders lohnenden Investment?

Exco Resources: Unsere Projekte - vor allem das Cloncurry-Projekt mit dem Hauptziel E1 - besitzen eine hohe Qualität. Wir besitzen eine große Ressourcenbasis und sind finanziell gut ausgestattet. Exco Resources besitzt ein Managementteam, das in seinem früheren Schaffen bereits einige erfolgreiche Firmen etablieren konnte. Leute, die die Gegend kennen, die etwas von ihrem Handwerk verstehen und die den Übergang vom Explorer zum Produzenten bereits mehrere Male erreicht haben.

Des Weiteren besitzen wir zwei realistische Entwicklungsoptionen, die alleinige Produktion und die Xstrata Option. Wenn man all diese Zutaten zusammenbringt, so hat Exco Resources ein starkes Paket für Investoren geschnürt. Wir verfolgen eine klare Strategie und sind imstande, die richtigen Entscheidungen zur rechten Zeit zu treffen, um diese Strategie voranzubringen. Aus unserer Sicht befindet sich Exco Resources damit in einer starken Position, mit einem substanziellen Projekt, einer guten Cash-Position und exzellenten Optionen für die Zukunft.


© Rohstoff-Spiegel




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