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Bieterkampf um die Kohleminen von Rio Tinto und neue Technologien im Kohlesektor

13.06.2017  |  Redaktion
Der Verkauf der australischen Kohleminen von Rio Tinto, dem zweitgrößten Bergbaukonzern weltweit, hat jüngst eine überraschende Wendung genommen. Bereits im Januar war bekanntgeworden, das Rio Tinto aus der Kohleförderung aussteigen und seine Projekte an Yancoal, eine Tochtergesellschaft des chinesischen Unternehmens Yanzhou Coal, verkaufen wird. Dabei hatten sich die beiden Unternehmen auf einen Kaufpreis von 2,45 Milliarden $ geeinigt.

Wie die Financial Times berichtete, hat am vergangenen Freitag jedoch auch Glencore überraschend ein Gebot abgegeben - und bietet Rio Tinto 100 Millionen $ mehr. Die Schweizer Minengesellschaft besitzt bereits mehrere Kohleminen im benachbarten Hunter Valley, die gemeinsam mit den Minen von Rio Tinto eine Produktionskapazität von 81 Mio. Tonnen Kohle hätten. Der Zusammenschluss der Projekte würde für Glencore zudem hohe potentielle Kosteneinsparungen bedeuten. Yancoal hat sein Angebot bislang noch nicht aufgestockt.

Für den Beobachter stellt sich nun die Frage, warum sich die Minengesellschaften im Kohlesektor gegenseitig überbieten, wenn doch eigentlich kaum jemand noch etwas mit dem "dreckigen" und schon mehrfach für tot erklärten Energierohstoff zu tun haben möchte. Doch auch wenn das öffentliche Ansehen der Kohle beschädigt ist - die Nachfrage ist nach wie vor vorhanden und wächst sogar. Gerade Schwellenländer wie Indien planen, ihre Energieerzeugung durch Kohleverbrennung weiter auszubauen. Auch Japan, wohin ein Großteil der australischen Thermalkohle exportiert wird, will weitere Kraftwerke errichten. Weltweit sind nach einem Bericht aus dem vergangenen Jahr noch über 1.500 Kohlekraftwerke in Planung oder im Bau.

Als äußerst nützlich könnten sich in diesem Zusammenhang neue Technologien erweisen, die die Effizienz der Kraftwerke erhöhen und gleichzeitig die CO2-Emissionen senken. Die sogenannte HELE-Technologie (High Efficiency, Low Emissions) kommt bereits in zahlreichen Kraftwerken rund um den Globus zum Einsatz und ist vor allem in Asien auf dem Vormarsch. Dabei werden typischerweise Wirkungsgrade von rund 40%, bei modernen überkritischen Kraftwerken auch von bis zu 45% erzielt.

Zudem wurde in Japan eine Testanlage errichtet, die nach Angaben des Unternehmens Osaki CoolGen das Potential hat, den Wirkungsgrad auf 55% zu erhöhen. Die neue Technologie hat einem Bericht von Nikkei Asian Review zufolge bereits das Interesse anderer Staaten geweckt und könnte bei erfolgreichem Betrieb der Testanlage ab Anfang der 2020er Jahre kommerziell genutzt werden.


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